Two hot Apfelstrudel waren wieder on Tour. Cookie musste im Februar beruflich für einen Tag nach Oslo und wir nutzen das, um gleich ein langes Wochenende im Schnee zu verbringen. Was man im Winter so tolles in Oslo machen kann, erfahrt ihr hier.
Trolle sind in Norwegen überall
Über den Wolken…
Mein Zug nach Berlin fuhr am Freitag bereits um 5:54 Uhr. Je näher ich der Hauptstadt kam, desto mehr dachte ich „die Sonne geht bestimmt gleich auf, vielleicht kann ich einen tollen Sonnenaufgang fotografieren.“ Sonne? Im Gegenteil. In Berlin erwartete mich jede Menge Schnee. Ich dachte, ich guck nicht richtig. Das einzige Mal, dass ich an diesem Tag die Sonne sah war über den Wolken. ⛅
Ein Tipp für alle die von Berlin Schönefeld fliegen… Wenn man vom Bereich D durch den kleineren Duty Free geht, gibt es dort Wasserpacks für 1 Euro und mehr Sitzplätze. Ich denke man kommt dort auch vom Bereich A/B hin. Mein Nachteil war leider, dass ich zum Gate 60 musste und somit einmal durch den Terminal.
Im Flieger waren sogar noch einige Plätze frei, so dass ich meine eigene Reihe hatte und den Ausblick über den Wolken genießen konnte, doch schon bald fielen mir die Augen zu. Tatsächlich landete mein Flieger pünktlich in Oslo, wo Cookie, die eine halbe Stunde eher angekommen war, schon wartete. Unser erster Stop war der Geldautomat der Minibank. Leider war das Teil etwas unverständlich. Wir wollten in Euro eingeben, was wir am Ende getauscht haben wollten, stattdessen spuckte der Automat Euros aus. Dumm gelaufen. Also bissen wir in den sauren Apfel und tauschten das Geld am Flughafen. Dabei machten wir etwa 40 Euro Miese 🙁 Lehrgeld…
Anschließend ging es zur Bahn, dabei hat man die Wahl zwischen Schnellbahn – 2 Minuten schneller, dafür knapp 20 Euro/Person – oder der Regionalbahn für 93 NOK (ca 10 Euro). Wie ihr sicher schon erraten habt, nahmen wir die Regionalbahn.
Das Nationaltheater am Karl Johans Gate
Am Hauptbahnhof führte uns der Weg zur Touri Info, um den Oslo Pass für stolze 82 Euro (745 NOK) zu kaufen. Der Pass galt 72 Stunden. Mit ihm ist unter anderem der öffentliche Nahverkehr und der Eintritt in viele Museen frei. Doch erst einmal wanderte er in die Tasche und wir machten uns auf den Weg zum Hotel, dazu unten mehr.
Nachdem wir das Zimmer bezogen hatten, konnte das Sightseeing endlich beginnen. Dazu folgten wir dem Karl Johans Gate in Richtung Royal Palace. Unterwegs sah man viele interessante Gebäude, wie das Parlament, oder eben hier das Nationaltheater. Zwischen den beiden findet man die „Spikersuppa skøytebane“ eine Eisbahn, die jedoch ziemlich vom Schnee bedeckt war. In ihrer Mitte steht ein kleiner Turm der Musik abspielt. Wir beobachteten belustigt einige Jugendliche, die dort tanzten. Es geht vorbei an der Universität bis wir schließlich im Park vor dem Schloss waren.
Bäume umarmen? Aber sicher doch. Doch erst einmal wartete das verschneite Schloss. Die Flagge wehte, war die königliche Familie also Zuhause? Lichter waren im Schloss auch einige an. Vielleicht hätten wir mal klopfen sollen.
Das königliche Schloss in Oslo
Am Ende der langen Straße wartet das Schloss auf uns. Der Schnee knirscht unter den Füßen, als wir immer weiter nach oben laufen. Vor uns einige Asiaten mit ihren Selfiesticks. Und plötzlich war es gar nicht so schlimm, dass die Sonne nicht schien.
Vor dem Schloss standen diese lustigen Puschelsoldaten. Im Gegensatz zu ihren britischen Freunden dürfen sie sich anscheinend mehr bewegen. Der eine Puschel hatte wirklich Probleme damit stehen zu bleiben. Aller Viertelstunde durften sie dann auch offiziell ein wenig hin und her laufen.
Irgendwann trennten wir uns von den Puschelsoldaten und liefen durch den Schlosspark, wo ich mich an das Motto auf dem Schild erinnerte und einen Baum fest umarmte. Es ging uns gut. ??
Schließlich standen wir an der U-Bahn Station Nationaltheater und weihten den Oslo Pass ein. Die 72 Stunden konnten starten. Wir fuhren zum Jernbanetorget, einem großen Platz in Oslo von dem alle Bahnen fahren, auch der Hauptbahnhof ist direkt um die Ecke. Doch die Bahnen interessierten uns erst einmal nicht. Stattdessen suchten wir in einem Einkaufszentrum nach einem Supermarkt. Etwas versteckt im Tiefgeschoss fanden wir schließlich einen “Kiwi Markt“. Bei den Supermärkten gibt es wie auch in Deutschland unterschiedliche Preisklassen. Der Kiwi war für unsere Verhältnisse schon teuer, aber für norwegische ok. Frisch ausgerüstet mit Wasser machten wir uns auf die Suche nach der Oper.
Doch es kam, wie es kommen musste. Auch mit Google Maps Hilfe liefen wir in die falsche Richtung. Erst nach bestimmt zwanzig Minuten, in denen die Dämmerung bereits einsetzte, fanden wir den richtigen Weg und standen schließlich vor dem Eisberg. Natürlich erklommen wir den Berg, aber die Sicht war ziemlich verschleiert 🙁
Ein Eisberg, ein Eisberg, ach ne die Oper in Oslo
Ich habe vorher viel gelesen, dass Leute von dem Gebäude geschwärmt haben. Leider kann ich das nicht so ganz nachvollziehen. Vielleicht hat der Eisberg in Kombination mit dem Fjord im Sommer eine andere Wirkung, mir war er zu futuristisch. Hinter der Oper wird auch überall gebaut, allerdings nur irgendwelche riesigen Hochhäuser. Das ist eigentlich total schade. Für die Leute die dann da arbeiten werden ist der Ausblick bestimmt toll, aber für die Touristen wird das Bild des Fjordes zerstört.
Es war erst kurz nach 16 Uhr, aber schon ziemlich dunkel, daher fühlte es sich schon nach Schlafenszeit an. Wir deckten uns im Mini Markt im Hauptbahnhof noch einmal mit Wasser und Co ein, bevor wir den restlichen Abend mit einem Film im Hotel verbrachten. Zum Glück hatte Cookie den Arbeitslaptop mit.
Holmenkollen Skiarena
Ausgeschlafen starteten wir den Morgen früh. Leider gab es in dem Hotel kein direktes Frühstück. Aber unten war eine Bäckerei, die ab Mittags auch Pizza anbot. Oben im Bild steht ihr das leckere Frühstücksangebot. Auch ziemlich happig, aber dafür sehr lecker. Ich kann schon mal verraten, dass ich jeden Tag etwas anderes probiert habe und alles lecker war. Cookie blieb beim Schokohörnchen.
Die älteste Skisprungsschanze der Welt, der Holmenkollen.
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zur Metro. Linie 1 sollte uns zum berühmten Holmenkollen bringen. Das erste Stück der Strecke ist ziemlich steil, aber nach etwa 5 Minuten sieht man die Schanze bereits. Natürlich hielten es die Norweger nicht für nötig zu streuen. Vorsichtig tasteten wir uns die Treppe hinauf und sahen bereits viele Autos und Leute mit Skiern rumlaufen. Nanu, was war denn da los?
Die Kapelle am Holmenkollen
Erst einmal liefen wir durch das Winter Wonderland um die Schanze herum. Immer mehr Leute mit Skieren und Gewehren sah man. Ja sind wir denn hier beim Biathlon?
Das Biathlonstadion und die Skisprungschanze
Tatsächlich! Dort fand anscheinend gerade ein Jugendturnier statt. Während die Mädels sich noch warm liefen, waren die Jungs bereits am Zielsprint. Zudem hörte man immer wieder die Schüsse. Rechts auf dem Bild kann man den Schießstand erkennen.
Fast wie bei den Profis! Nur, dass die Kids ihre Gewehre noch nicht mitschleppen müssen, die bleiben am Schießstand liegen. Nachdem wir eine Weile zugeguckt hatten, machten wir uns weiter auf die Suche nach dem Skimuseum. Es ist schon interessant, dass gerade vor ein paar Tagen die Profis genau dort waren, wo wir vor nicht einmal zwei Monaten standen. Irgendwie wirkte die Anlage so klein ?
Auf der rechten Seite der Schanze findet man das Museum und mit unserem Oslo Pass kamen wir sogar kostenlos hinein. Puh endlich aufwärmen! Im Museum hörte ich das erste Mal von der Polarexpedition von Roald Amundsen. Sein Schlitten, warme Kleidung und ein sogar ganzer Elch werden dort ausgestellt. Weiter ging es in der zweiten Etage mit der Geschichte des Holmenkollen. Etwas versteckt ist eine Medienwelt mit einer riesigen Leinwand, die vor allem Skifahrer in ungewöhnlichen Gebieten zeigt. Nicht nur Cookie war fasziniert. Ich und die Enten machten es und allerdings im Bällebad gemütlich.
Zum Abschluss ging es mit dem Lift hinauf. Einige mutige Skispringer drängten sich an uns vorbei und stürzten sich hinab in die graue Suppe. Dass die nicht abstürzten… ⛷ Ein weiterer Fahrstuhl sollte uns auf die Aussichtsplattform bringen, doch bereits in dem Moment war mir klar, dass man von dort nicht viel sehen wird. Leider bewahrheitete sich das auch. Der Nebel war einfach zu dicht. Wie sie sehen, sehen sie nichts. Aber im Sommer hat man garantiert einen tolle Aussicht bis zum Fjord. Schon jetzt steht fest: Da müssen wir wohl nochmal wieder kommen.
Der Korketrekkeren
Auf dem Weg hinab zur Metro Station hatte man dann tatsächlich ein wenig Sicht auf den Fjord. Die Bahn sollte uns noch weiter hinauf bringen. Wir wollten Schlitten fahren am Korketrekkeren, dem sogenannten Korkenzieher. Dafür fuhren wir weiter bis zur Endstation „Frognerseteren“. Zahlreiche Leute mit bunten Schlitten und Helmen leisteten uns Gesellschaft. Wer schon einen Schlitten hatte, stürzte sich auf dem Bild unten direkt gerade aus hinab, für uns ging es nach rechts in Richtung Restaurant. Doch schon davor, auf der anderen Straßenseite in einem roten Haus, musste man die Schlitten ausleihen. Mit Helm kostete der Spaß 150 NOK pro Person. Was solls, Augen zu und durch. Wir warfen auch einen kleinen Blick ins Restaurant, aber es war zu voll und die Speisekarte wusste auch nicht wirklich zu gefallen. Während des Rodelns war der Hunger eh verflogen.
Nachdem wir nun ordentlich ausgerüstet waren, machten wir uns auf die Suche nach dem Startpunkt. Wir wollten nicht wieder hinauflaufen. Hinter dem Restaurant bei einer Brücke, trafen wir andere Rodler und es konnte los gehen. Die Schlitten haben ein ganz schönes Tempo drauf! Dazu muss man oft anderen Leuten ausweichen, da kann man schon mal im Gebüsch landen. Trotzdem machte es super viel Spaß. Cookie war am Ende vom ganzen Bremsen total nass. Unten landet man bei der Metro Station Midtstuen. Die Bahn kam zum Glück auch bald und brachte uns wieder nach oben.
Der Start der Rodelstrecke Korketrekkeren
Diesmal ging es von der Endstation aus los, jedoch machten wir den Fehler einige Leute vorzulassen. Das erste Vergnügen ist schnell zu Ende und man landet neben dem Restaurant, muss absteigen und die Straße überqueren, an der Brücke geht es weiter. Leider hatten wir ein sehr langsames „Team Lila“ vor uns. Nach einem Stück der Strecke muss man meistens absteigen, wer wirklich gutes Tempo drauf hat, dem reicht der eine Stop, um dann bis nach unten zu kommen. Allerdings war die Strecke auch ziemlich vereist. Für uns war es ein riesen Spaß, aber für Kinder könnte es zu schnell sein. Allen anderen empfehle ich die Abfahrt ⭐⭐⭐⭐
Nach drei tollen Abfahrten gaben wir die Schlitten zurück. Der Hunger meldete sich. Da wir keine Lust hatten, lange etwas zu suchen, entschieden wir uns für die Bäckerei/Pizzeria im Hotel. Leider suchte ich vergeblich nach Standardpizzen wie Hawaii und Co. Rentier gab es, wir entschieden uns jedoch für Schinken mit roten Zwiebeln. Das einzige was halbwegs normal klang. Und das für fast 20 Euro pro Pizza. Man konnte es essen, aber die beste Pizza war es nicht. Das nächste Mal würde ich eher woanders hingegen ? Noch ein Film und dann fielen uns die Augen zu.
Das Fram Museum und die Eroberung des Südpols
Der Sonntag startete nach dem Frühstück mit einer Fahrt zur Museums Halbinsel Bygdoy. Im Sommer kann man mit der Fährte fahren, im Winter muss man den Bus nehmen, um dorthin zu kommen. Unser Ziel war das Fram Polarschiffmuseum. Auch hier war der Eintritt mit dem Oslo Pass frei.
Das Museum erzählt die Geschichte der norwegischen Polarforschungsreisen. Wie zum Beispiel Fridtjof Nansen das polare Reisen revolutionierte. Im Museum „trafen“ wir zudem Roald Amundsen wieder. In der Mitte steht das große Schiff mit dem die beiden Polarforscher sich damals auf den Weg zum Nord- und Südpol gemacht haben.
Das Schiff kann von der obersten Etage betreten werden und auch das Innere kann man erkunden. So warfen wir einen Blick in die Küche und die super kleinen Kabinen. Kaum vorstellbar, dass die Männer es so lange auf so kleinem Raum zusammen aushielten.
Am interessantesten fand ich die Expedition zum Südpol. Der eigentliche Plan der Reise war den Nordpol zu erreichen, doch als im Herbst 1909 zwei Amerikaner behaupteten bereits dort gewesen zu sein, änderte Amundsen seine Pläne heimlich. Er erzählte weder Nansen, seinem großen Vorbild vom dem er sich die Fram geliehen hatte, noch dem norwegischen König, dem Geldgeber der Reise, davon. Er wollte dem Briten Scott unbedingt zuvorkommen. Einzig seinen Bruder und den Schiffsmeister der Fram weihte er in seine Pläne ein.
Im August 1910 brach man endlich auf. Erst am Abend des 9. Septembers, setzte man die Schiffscrew in Kenntnis über das neue Ziel der Reise. Im Dezember erreichte man schließlich endlich die Antarktis und baute sich ein kleines Dorf, dass man Framheim nannte. Während die Norweger auf ihrer Reise auf Schlittenhunde setzten, die gleichzeitig auch Gefährten und Futter waren, schwörte der Brite Scott auf Ponys und Elektroschlitten. Beide Teams arbeiteten vor und errichteten Depots mit Zelten und Lebensmitteln auf dem Weg. Letztlich war die Strategie der Norweger besser, sie erreichten am 14.12.1911 den geografischen Südpol. Die Briten waren erst 35 Tage später da. Die Motorschlitten hatten versagt, die Ponys waren für solch eine Reise nicht geeignet. Tragischer weise überlebten die Briten den Rückweg nicht 🙁
Für alle die noch mehr Details wollen, empfehle ich die Doku über den Wettlauf zum Südpol. Mit den Vorinformationen auf jeden Fall sehr spannend ? Auch ohne den Oslo Pass lohnt sich der Eintritt im Museum, dann zahlt man 100 NOK als Erwachsener.
Schiff Gjoa im Fram Museum
Der River Walk
Nebenan wartet seit 2013 zudem das Schiff Gjoa, das erste Schiff mit dem man die komplette Nordwest Passage durchsegelt hatte. Doch unsere Zeit wurde langsam knapp, wir hatten für Mittag eine kleine Stadt Tour entlang des Flusses „Akerselva“ geplant. Vor dem River walk gönnen wir uns am Bahnhof allerdings erstmal eine leckere Calzone. Einen Moment lang hatten wir die Vermutung eine Privatführung mit dem Guide zu haben, doch eine dänische Schulklasse wollte uns auch begleiten. Los ging es mit einem ordentlichen Fußmarsch vom Bahnhof bis zum Start des der Flusses am Nylandsveien.
Von nun an folgten wir dem Flusslauf. Dabei legten wir immer wieder kleine Zwischenstops ein, damit der Guide etwas erzählen konnte. Er war sehr freundlich und unterhielt sich oft mit uns, gab uns Tipps, was wir noch unbedingt sehen sollten. Es ging entlang am alten Industrieviertel, in das man privat das Tourist wahrscheinlich eher seltener stolpern würde. Oben seht ihr zum Beispiel das „Blå“, dort war ein kleiner Flohmarkt. Der Name des Gebäudes leitete sich von einem Farbstoff ab, der dort früher hergestellt wurde. Heutzutage ist das Gebäude ein bekannter und angesagter Jazzclub.
Am Blå erzählte man sich folgende Geschichte: In Norwegen ist der Alkohol extrem teuer. Ja noch teurer, als alles andere. Das liegt daran, die Regierung hohe Steuern erhebt und dadurch gute Einnahmen generiert. Zeitgleich versucht man so den Alkohol Konsum einzudämmen. Deshalb fahren die Norweger, wenn sie Alkohol wollen nach Schweden, die Schweden fahren nach Dänemark, die Dänen nach Deutschland und die Deutschen fahren nach Polen. Skål. Prost. ???
Einer der 23 Wasserfälle des Akerselva
Von dort liefen wir weiter zum Kuba Park, der nicht nach dem Land benannt ist und standen anschließend staunend an einem der zahlreichen Wasserfälle. Da zückten auch die dänischen Schüler die Smartphones. Anschließend ging es zurück durch den Park zur Markthalle. Leider verabschiedete sich unser Guide dort bereits mit dem Hinweis wir sollten die Gamle Aker Kirke, das älteste Gebäude in Oslo, besuchen. Danke Ian(?) die Tour war interessant, aber leider zu schnell vorbei. In meinen Augen könnte man ruhig noch mehr erzählen und langsamer durch die Gegend schlendern. Aber dafür war die Tour mit dem Pass wieder kostenlos. Wenn ihr Zeit hab, nehmt sie mit. ⭐⭐⭐
Der Empfehlung folgend, machten wir uns nach der Tour zuerst auf den steilen Weg hinauf zur Kirche, in der Hoffnung dort eine tolle Sicht auf die Stadt zu haben. Leider wurden wir enttäuscht. Ja man sieht die Stadt, aber wir konnten nichts besonderes erkennen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Aussicht im Sommer, wenn die Bäume blühen besser ist. Aber gut, wir waren mal da. Nächster Stop: Nochmal zu dem Wasserfall <3
Der Vigelandsparken
Der letzte Punkt auf unserer Liste für diesen Tag war der Vigelands Sculpture Park. Eine Skupturensammlung im eigentlichen Frogner Park, also lasst euch durch die unterschiedlichen Namen nicht verwirren. Der Guide meinte der Park sei 24h geöffnet und beleuchtet. Unter beleuchtet hatte ich allerdings verstanden, dass die Statuen angestrahlt werden, was nicht der Fall war. Stattdessen brannten einige Lampen entlang des Weges. Da es bereits dämmerte, schauten wir uns nur die Statuen auf dem Hauptweg an. Die Figuren waren alle nackt. Ich fühlte mich ein wenig wie im Kamasutra. Stattdessen sollte es die Entwicklung der Menschen darstellen, das hätte ich jetzt nicht interpretiert. Vielleicht schauen wir uns den Park auch besser nochmal im Sommer an. So fand ich ihn einfach nur merkwürdig.
Hungrig machten wir uns wieder auf den Weg in die Innenstadt. Wir wollten im Hard Rock Cafe einen leckeren Burger essen. Bevor ihr fragt: „Hard Rock? Seid ihr verrückt?“ mit dem Oslo Pass bekam man 20% Rabatt und in anderen Restaurants war es genauso teuer, also einfach mal etwas gönnen! Die Speisekarte gab es nur auf Anfrage am Tresen. Wir bestellten einen Original Legendary Burger ohne Tomate und einen Hickory Barbecue Bacon Burger normal für je 215 NOK und dazu einen leckeren Cocktail ?? Es war sehr lecker.
Dabei stellten wir zum zweiten Mal fest, dass Trinkgeld in Norwegen anscheinend unüblich ist. Die Kellnerin brachte das Rückgeld wieder ?
Das Schloss bei Nacht ?
Auch an dem Abend fielen wir früh ins Bett. Das viele Laufen und die Dunkelheit machen müde. Ich glaube, deshalb könnte ich auch nicht dauerhaft in Norwegen bleiben, im Winter zu dunkel, im Sommer zu hell ?
Der Preis für das hässlichste Rathaus geht an… Oslo.
Das Kon Tiki Museum
Am Montag machten wir uns auf den Weg zum Rathaus. Wow ist das… hässlich ? Es gibt entlang des Karl Johans Gates definitiv schönere Gebäude.
Weiter ging es mal wieder zur Museumshalbinsel. Wir wollten zum Wikingerschiffsmuseum, schließlich sind wir seit Dänemark Experten in Sachen Vikings. Doch als wir gerade vor der Tür standen, sagte man uns, dass das Museum ausgerechnet an dem Tag geschlossen sei. Na toll ? Als Alternative wählten wir das Kon Tiki Museum. Das steht direkt neben dem Frammuseum und auch dort geht es um außergewöhnliche Schiffe und Reisen. Auch diesmal sind zwei besondere Schiffe dort ausgestellt.
Das Kon Tiki (Bild) ist ein Floß aus Balsaholz. Thor Heyerdahl segelte damit von Lima, Peru in Richtung der Polynesischen Inseln. Er wollte beweisen, dass diese entgegen gängigen Theorien von Osten aus besiedelt wurden. Gegner meinten, dass die Technologie der Völker in Südamerika dazu nicht ausgereicht hätte. Deshalb baute man das Floß.
Letztlich fand man später heraus, dass die Inseln von beiden Seiten besiedelt wurden.
Für die Kinder erklärte eine kleine Krabbe namens Johannes die Reise sehr unterhaltsam. Jedoch leider nur auf Englisch.
Im Nachbarraum findet man ein Papyrusboot, die Ra II, mit der Heyerdahl später versuchte den Atlantik zu überqueren.
Auch in diesem Museum kann man viel Zeit verbringen und die Schiffe sind durchaus beeindruckend, dass die nicht sofort untergegangen sind… Trotzdem fand ich das Fram Museum interessanter und die Geschichte spannender. Auch hier hätte man ohne den Pass 100 NOK bezahlt. Kann man sehen, muss man nicht.
Die Akershus Festung
Nach dem Besuch im Museum hatten wir noch etwas Zeit, bevor ich zum Bahnhof musste. Deshalb stiegen wir erneut am Rathaus aus und machten uns auf den Weg zur Akershus Festung. Auch dort standen einige lustige Puschelsoldaten rum. Tatsächlich erlebten wir dort zum ersten Mal in den vier Tagen, dass die Sonne kurz raus kam ☀?
Ein Schiff auf dem Oslo Fjord
Innerhalb der Festung stand allerhand komisches Zeug rum, bei dem man sich fragte “Ist das Kunst, oder kann das Weg?“, wie dieser merkwürdige Elefant ?
Die Festung thront hoch über dem Oslofjord und war früher strategisch unglaublich wichtig. Angeblich beherbergte sie früher auch ein Gefängnis.
Noch während wir die Festung besichtigten schlug das Wetter um, aus dem leichten Sonnenschein wurde ein ausgewachsener Schneesturm. Dabei fühlte sich der Schnee an, wie kleine Hagelkörner.
Eintritt wurde hier nicht verlangt, aber sehr viel gab es auch nicht zu sehen. Auch hier kann ich mir vorstellen, dass ein Besuch im Sommer schöner ist. Man kann wohl auch in einige Gebäude rein, das nutzen wir aufgrund der geringen Zeit jedoch nicht.
Kurz vor der Abreise statteten wir dem Troll Shop noch einen kleinen Besuch ab. Die obligatorischen Postkarten und zwei kleine Trolle wanderten in die Tasche, dann wurde es Zeit Abschied zu nehmen ? Tschüss Oslo.
Was macht eine Muschel da im Schnee?
Ja Norwegen ist teuer. Das ist Fakt. Allein die Hotelpreise, dazu Essen, eine Flasche Wasser umgerechnet 2 Euro. Aber wer nach Norwegen fährt, der weiß das und man nimmt es in Kauf. Denn das Land ist es wert! Oslo ich komme wieder. Irgendwann im Sommer! ☀
Hier seht ihr, was die drei kleinen Enten und ihre Freunde Krümel Elmo in Oslo erlebt haben ???
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Das Hotel
Wir haben im City Box Oslo unsere Zelte aufgeschlagen. Vom Hauptbahnhof läuft man ca. 5 Minuten und die große Shopping/Sightseeingmeile ist eine Seitenstraße entfernt. Auch zur Oper braucht man nur 5 Minuten. Personal gibt es im Hotel nicht viel, man checkt an Automaten ein und aus, Frühstück ist nicht inklusive, aber neben der Lobby gibt es eine niedliche Bäckerei namens Rent Mel. Das Zimmer war klein, außer dem Bett konnte man sich kaum bewegen, aber zum Film schauen und schlafen reicht es. Ich fand das Bett sehr bequem. Das Zimmer und das Bad waren sauber. Normalerweise würde ich für den Preis Frühstück erwarten, aber da es eins der günstigsten Hotels in Oslo war… Das Zimmer wird im Laufe des Aufenthaltes nur auf Wunsch (und mit zusätzlichen Kosten) gereinigt. Ich fand es für die 3 Nächte völlig ok.
Lage: ⭐⭐⭐⭐⭐
Preis/Leistung: ⭐⭐⭐
Sauberkeit: ⭐⭐⭐⭐
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