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Sep 18

Ab auf die Insel

Auf auf! Die Briten warten

In nur 5 Tagen mit dem Bus auf die Insel und zurück. Hastings, London, Brighton – drei wunderbare Städte.

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Eine Busfahrt, die ist lustig

England 2004 war meine erste große Reise. Klassenfahrt – endlich nicht mehr nur in irgendwelche Dörfer um die Ecke. Mit dem Bus ging es los, über die Niederlande ab nach Frankreich. In den frühen Morgenstunden erreichten wir Calais. Mit der Fähre sollte es weiter nach Dover gehen. Fasziniert schauten wir uns im Duty Free Bereich und auf Deck um. Die Hinfahrt war entspannt, alle waren noch etwas müde, aber aufgeregt.

Am anderen Ufer angekommen, ging es mit dem Bus weiter zur Burg. Vielleicht liegt es daran, dass es 12 Jahre her ist, vielleicht auch an der Müdigkeit damals, auf jeden Fall kann ich mich an die Burg kaum noch erinnern. Ich weiß nur noch, dass wir nach dem Rundgang ziemlich hungrig waren. Von dort aus ging es erneut mit dem Bus weiter an der Küste entlang.

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Hastings – endlich angekommen

Am Nachmittag erreichten wir unser Vorläufiges Ziel – Hastings. Am Pier warteten wir auf die Gasteltern. Immer zwei Schüler übernachteten in einem Haus. Natürlich war vorher klar, wer mit wem zusammen bleiben wollte. Das Meer vor uns, den Strand unter den Füßen, endlich angekommen. Doch wer sich auf Strand a la Ostseeküste gefreut hatte, wurde enttäuscht. Steine erwarteten uns dort.

img044Nachdem wir abgeholt wurden, sah ich zum ersten Mal die niedlichen kleinen typisch englischen Häuschen. Nur kurz hielten wir es nach dem Zimmer beziehen aus, wir wollten die Welt entdecken. Doch erst einmal stand das Abendessen an. Es gab Nudeln mit Tomatensauce, wahrscheinlich dachten die Gasteltern, dass man damit nicht viel verkehrt machen konnte. Sagen wir so… ich mag Tomatensauce nicht besonders, aber es war schon ok.

Danach durften wir endlich los, die Stadt entdecken. Wir hielten uns links und mussten an einem kleinen Park vorbei. Da es bereits dunkel wurde, war das verdammt gruslig. Immer wieder haben wir uns umgedreht, ob da nicht jemand ist und waren froh, als wir die Innenstadt erreichten. Da es jedoch kurz nach 20 Uhr war, waren bereits alle Geschäfte geschlossen. Schade.

Also machten wir uns langsam auf den Rückweg, dabei trafen wir noch ein paar Klassenkameraden, die sich an der Tankstelle mit Chips eingedeckt hatten. Unsere Gasteltern fragten anschließend, wie es war und mir wollte das englische Wort für dunkel partout nicht einfallen. Also war der Wald ziemlich schwarz und furchteinflößend ;D

Tag 2: Wie spät ist es?

Am nächsten Morgen wartete der wunderbare Bus erneut auf uns. Erster Stop: Greenwhich. Greenwas? Der Ort, der aller Welt sagt, wie spät es gerade ist. Hier verläuft der so genannte Nullmeridian. Die Zeit wird auch heute noch oft als Greenwich Mean Time (GMT) angegeben. Wenn es dort Punkt 0 Uhr ist, beginnt der neue Tag.  Also alle ab vor das Monument und ein Foto machen!

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Gegen Mittag erreichten wir unser eigentliches Ziel: London. Doch vor dem Sightseeing stand ein Besuch beim berühmten Wachsfigurenkabinett MadameTussauds auf dem Plan. Waren das noch Zeiten als Jennifer Aniston dort neben Brad Pitt stand. Anschließend folgten die Klassiker, die wundervolle Tower Bridge und der große Big Ben. Am Palast fuhren wir leider nur mit dem Bus vorbei, dabei hätte ich meiner Großmutter  Namensvetterin gern Hallo gesagt.

Im Anschluss hatten wir Freizeit und liefen über Picadilly Circus zur guten alten Oxford Street. Der großen Shoppingmeile in London. Einige Leute fand man schnell beim goldenen M wieder. Wir kauften uns neue Handyhüllen für die Nokias. Das waren noch Zeiten.

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Let’s Sing

Am frühen Abend trafen wir uns am Trafalgar Square. Besonders die tollen Brunnen haben mich fasziniert. Ich glaube, mit einer Digitalkamera hätte ich hunderte Bilder davon gemacht, aber ich musste sparsam sein, ich hatte nicht so viele Filme mit. Nachdem wir dort einige Bilder gemacht hatten, ging es zum Musical. Wir schauten uns Fame an. Ein echter Klassiker. Auch wenn es ganz in Englisch damals schon schwierig war jedes Wort zu verstehen, so konnte man die Storyline verfolgen. Am Ende waren wir alle restlos begeistert und sangen den Abschlusssong mit. Ein toller Tag.

img050Tag 3: Hinter den Hügeln

Noch am Abend ging es zurück nach Hastings, wo wir diesmal ein paar Stunden länger schlafen durften. Am nächsten Mittag stoppte der Bus mitten im Nirgendwo und warf und raus. Wtf? Und nun? Nun durften wir an den wunderschönen Kreideküsten entlang laufen. Nach etwa zwei Kilometern durften wir wieder einsteigen und setzten die Fahrt ins schöne Brighton fort. Dort stand es uns frei, ob wir am Pier bleiben wollten, was einige taten, oder die Stadt entdecken wollten. Wir entschieden uns für eine kleine Tour. Der Royal Palace begeisterte uns sofort.

Wann können wir einziehen? Gar nicht? Verdammt.

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Wie Mädels in dem Alter so sind, zog es uns im Anschluss fast magisch zu H&M. Sie hätten ja durchaus etwas anderes haben können und das Taschengeld musste ja für irgendwas ausgegeben werden 😀

Es wird Zeit zu gehen

img052Nach der Rückreise wartete die letzte Nacht auf der Insel auf uns. Ich hätte mir zum Beispiel einen Grillabend mit der Gastfamilie gewünscht, da wir jedoch erst sehr spät in Hastings ankamen, war das leider nicht mehr möglich. Am Freitag brachte uns der Gastvater mit dem Auto wieder zum Pier. Die Familie war wirklich toll. Sie haben uns immer ein Lunchpaket mitgegeben, auch wenn das britische Brot echt abartig war. Es schmeckte total labbrig und merkwürdig, aber vielleicht sind wir Deutschen da auch einfach viel zu verwöhnt. Die Geste zählt. Wir bekamen als Erinnerung noch einen Magneten und dann heiß es Abschied nehmen. Ich wollte auf der rechten Seite einsteigen, wie ich das von Zuhause gewohnt war. Doch irgendwas stimmte da nicht. Letztlich musste ich hinten sitzen. Na toll.

Uns blieben noch etwa drei Stunden bis zur Abfahrt, in der wir unser letztes Geld in Hastings ließen. Danach warteten erneut 12 Stunden Fahrt auf uns, darunter eine sehr wacklige Überfahrt mit der Fähre. Geschafft, aber voller neuer Eindrücke ging es nach Hause J

Damals war die Reise echt toll. Das erste Mal im Ausland. London! Aber rückblickend war es viel zu voll gestopft. Gerade für London hätte man sich gern mehr Zeit nehmen können. Aber so sind sie,
die Schülerreisen.

 

2 Kommentare

  1. Petra Pan

    Beim Lesen deines tollen Berichts kommt doch glatt alles wieder hoch…jede Erinnerung…& ja an H&M und dein rosa Portemonnaie…selbst daran erinner ich mich-was wäre es gestern. Ich hab dich lieb.

    1. Duckling

      Oh ja das Portmonnaie war der Hammer 😀 Und es hat mir treue Dienste geleistet. Snoopy <3 Krass, dass das schon wieder so ewig lange her ist und ziemlich schade, dass sich Marcus nicht mehr erinnert, aber ich hab Beweisbilder, er war dabei 😀

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