Im Februar 2016 habe ich relativ spontan beschlossen erneut nach London zu fahren, schließlich war die letzte Reise im September 2007, gefühlte Ewigkeiten her. Und die Ticketpreise waren einfach zuuu einladend. Leider konnte ich dank der Arbeit nur übers Wochenende fliegen. Was ich dort erlebt habt lest ihr hier. ✈??
Einer der berühmten Brunnen am Trafalgar Square
Reisechaos ist ja nix neues
Den Freitag hatte ich mir frei genommen und den Flug am Sonntag nochmal auf Nachmittag verschoben, sonst wäre die Zeit doch ein bisschen zu knapp geworden. Mit der Bahn ging es nach Berlin Schönefeld. Kaum im Warteraum angekommen, erfuhren wir, dass der Flug etwa eine Stunde Verspätung haben würde. Und da soll nochmal jemand über die Unpünktlichkeit der Bahn meckern 🙁
In Stansted angekommen, musste ich erst einmal durch eine Reisepass/Ausweis Kontrolle, leider stellte ich mich an der falschen Schlange an. Aber das war schnell geklärt und ich wurde durch gewunken. Am nächsten ATM sicherte ich mir die benötigten Pfund. Der Kurs am Automaten war absolut okay. Vor dem Flughafen warteten einige Busse. Ich hatte mich natürlich vorbereitet und wollte mit dem orangefarbenen Easybus bis zur Victoria Station fahren. Doch da stand nirgends ein orangefarbener Bus. Also nahm ich einen weißen. Nun habe ich herausgefunden, dass Easybus mit Nationalexpress fusioniert hat und dadurch fahren nur noch die weißen Busse. Das sollte jemand wissen… ? Ich buchte gleich mein Ticket für die Rückfahrt am Sonntag und dann ging es los. Schon nach etwa einer Stunde waren wir in London, doch es dauerte eine weitere Stunde bis zur Victoria Station. Direkt neben der Busstation ist der Bahnhof. Dort stellte ich mich für eine sogenannte „Oyster Card“ an. Diese Karte benötigt man zum U-Bahn und Bus fahren. Der Bahnhof ist ziemlich groß und chaotisch, aber immerhin zeigen bunte Linien wo man lang muss. Mein Hostel lag in der Nähe vom Hyde Park, also wollte ich die grüne oder die gelbe Linie nehmen.
Doch die Bahnen und der Bahnsteig waren sooo voll, dass ich erst einmal drei Bahnen durchfahren ließ, ehe ich mich dazu quetschte. In der Rush Hour Bahn fahren macht definitiv keinen Spaß. Wusstet ihr eigentlich, dass das Londoner U-Bahn netzt aus Tieren besteht? Guckt es euch an.
Zum Hostel brauchte ich zu Fuß etwa 10 min. Im Zimmer machte sich gerade eine Gruppe deutscher Mädels für den Partyabend bereit. Da wir 2007 in einem Hotel nur ein paar Straßen weiter übernachtet hatten, wusste ich dass dort ein Supermarkt ist. Nach der langen Anreise führte mich der Weg erst einmal dorthin. Ich finde ausländische Supermärkte immer ziemlich spannend. Der Vergleich zu Deutschland, was es dort so alles gibt ?Wobei der Unterschied 2007 noch größer war.
Es war bereits dunkel, ausgestattet mit etwas Essbarem und Wasser konnte die Nachttour starten.
London bei Nacht
Mein erster Zwischenstop war die Haltestelle Westminster. Von dort gelangt man zum Parlament mit dem Big Ben und zum London Eye. Ich lief einmal auf die andere Seite, um ein paar Bilder zu machen. Für einen Februarabend waren viele Touristen mit ihren Selfiesticks unterwegs, die natürlich, wie immer, im Weg rumstanden. ?Anschließend ging es weiter zur Tower Bridge. Doch der Weg zum Tower war bereits zu und einmal komplett rüber zu laufen, dazu hatte ich keine Lust. Also fuhr ich zum letzten Ort auf der Nacht-to-do-Liste, dem Buckingham Palace. Der Weg von der U-Bahn Station dorthin war ziemlich ausgestorben und kurz dachte ich darüber nach, warum ich eigentlich keine Angst hatte. 22 Uhr, im dunklen, alleine in der großen Stadt. ?
Leider hatte meine Oma die Queen, das Licht schon ausgemacht. Na gut, dann nur ein Foto vom Palast bei Nacht. Danach machte ich mich zurück auf den Weg zum Hostel und hatte das Zimmer für mich. Zu dem Zeitpunkt konnte ich bei meinem Handy noch den Akku wechseln, jedoch befand sich nur eine Steckdose hinter der Tür. Wer noch nie in England war: hier braucht ihr einen Adapter. Ich hatte gleich zwei dabei und steckte das Handy und die Kamera an. Als der erste Akku voll war, tauschte ich und konnte endlich ins Bett. Natürlich nur mit Ohropax. Gegen drei Uhr wurde ich wach und holte das Handy ins Bett. Ich war immer noch allein. Doch nicht mehr lange. Ich hätte den Mädels den Hals umdrehen können, als sie zurück kamen. Machten die einfach das Licht an. ?Unverschämt sowas. Trotzdem gelang es mir irgendwann wieder einzuschlafen. Um 8 Uhr klingelte der Wecker und ich hoffe, dass die Mädels dabei auch kurz wach wurden.
Albert Memorial im Kensington Gardens, gleich neben dem Hyde Park
Changing of the Guard
Kurz vor 9 Uhr zog ich los. Ich hatte mir für den Tag viel vorgenommen. Ganz entspannt lief ich durch den Kensington Gardens und dachte dabei, dass ich mich im Hyde Park befinde. So wird das ganze Parkgelände zwar oft bezeichnet, korrekt ist es jedoch nicht. Die Parks liegen direkt nebeneinander und werden nur durch eine Straße getrennt. Mit knapp 2,5 km² sind beide Parks zusammen sogar größer als Monaco. Vorbei ging es an dem großen See mit seinen vielen Enten und an Peter Pan. In den Parks gibt es viele Kleinigkeiten zu entdecken, wenn ihr also länger in der Stadt seid, nehmt euch die Zeit für eine Parktag/nachmittag.
Der Italienische Garten im Kensington Garden
Von dort fuhr ich mit der U-Bahn zum Fulham Broadway. Dort schaute ich mir die Stamford Bridge, das Stadion von Fußball Club Chelsea, an. Ein Foto davon zeigt euch Steve unten. Leider gab es im Fanshop keinen neuen Entenfreund. Also ging es wieder zum Buckingham Palace. Ich wollte unbedingt den Wachwechsel sehen. Online kann man nachsehen, wann das Ganze stattfinden soll. Im Winter nur aller zwei Tage und diesmal fiel es zum Glück auf den Samstag. Noch war es ziemlich leer, so dass ich einen guten Platz für ein Entenfoto suchte.
Danach musste ich die Entscheidung treffen, wo ich mir einen Platz suchte. Am Tor? Oder doch am Denkmal? Eigentlich wollte ich ja die Kapelle sehen, deshalb entschied ich mich für das Denkmal gegenüber vom Palast. Und da stand ich nun und wartete darauf, dass es endlich los ging. Für Februar war es ziemlich voll und die Polizisten auf ihren Pferden waren ein wenig genervt. Der Platz wurde nicht gesperrt, am Tor entlang gab es einen Weg, den viele Leute nutzen um noch ein paar Selfies oder andere Bilder zu machen, doch sie wurden rabiat mit einem „MOVE“ weiter geschickt. Ganz am Anfang ist eine Gruppe Bärenfellhüte zum Palast marschiert. Danach passierte von meiner Seite erst einmal ewig nichts. Gegen 12:15 Uhr öffnete sich endlich das Tor und ich bekam, worauf ich gewartet hatte. Eine viertel Stunde später war der Spaß schon wieder vorbei.
Beim nächsten Mal würde ich mir entweder einen Platz am Zaun suchen, oder das Ganze einfach auslassen. Es gilt wie in Prag, so spannend ist es auch nicht.
Die Guards mit ihren lustigen Bärenfellhüten, im Winter tragen sie warme Mäntel über der roten Uniform
Viele Wege führen nach Kings Cross
Durchgefroren lief ich anschließend in die falsche Richtung. Also änderte ich kurzerhand meinen Plan und fuhr mit der U-Bahn zum Piccadilly Circus. Dort wartete ein großer bunter Souvenirladen, in dem man sich aufwärmen und über die Preise aufregen konnte. Dabei verliebte ich mich in eine Tasse vom kleinen Guard. Wenn am Ende noch Geld übrig bleibt…
Den Weg zum Trafalgar Square wusste ich noch. Doch leider war es ziemlich trüb, so dass ich die tollen Bilder, wie ich sie von 2004 im Kopf hatte, nicht wiederholen konnte. Vor der National Gallery fand man wie immer zahlreiche Künstler. Zwei Männer malten lauter Flaggen auf den Boden, ich spendete ein paar Cent, die das Portemonnaie eh verstopften.
Nach einer kurzen Pause, ging es zurück zum Piccadilly Circus und mit der Bahn zur Arsenal Station. Das nächste Stadion wollte besichtigt werden. Leider war es am Emirates unglaublich windig, nachdem ich den Fanshop endlich gefunden hatte, auch hier die Enttäuschung – kein neuer Entenfreund.
Der nächste Stop war Kings Cross. Als wir 2007 in London waren, konnte man Gleis 9 3/4 noch in Ruhe besuchen und Fotos machen. Heute gibt es nebenan einen Harry Potter Fanshop und die eine lange Schlange von Leuten, die alle ein Foto wollen. Dafür steht ein professioneller Fotograf zur Verfügung, man bekommt sogar einen Gryffindor Schal umgehängt. Aber was, wenn ich lieber eine Ravenclaw wäre?
Man muss die Fotos allerdings nicht kaufen. Wer möchte, kann auch selbst Fotos machen lassen, von Freunden oder Verwandten. Ich hab mich diesmal nicht angestellt.
Der angrenzende Harry Potter Shop war leider auch super voll und super teuer. Auch wenn es einige ziemlich coole Sachen für alle großen und kleinen Harry Potter Fans gab. Von Shirts über Schals und Bücher bis zu Zauberstäben gab es alles, was das Magier Herz begehrt. Eine kleine Hedwig für meine Ma durfte mit und ich sicherte mir eine Postkarte vom Schloss.
Theoretisch reicht das Programm locker für einen Tag, aber nein, ich hatte immer noch einiges vor.
Hamleys und M & M’s World
Doch bevor ich die Oxford Street enterte, gönnte ich mir erstmal was zu essen und eine Cherry Coke, ich dachte dabei an das Zeug, das es hier auch zu kaufen gibt, in der Flasche von Coca Cola. Stattdessen war es Pepsi mit Süßstoff oder Sirup. Einfach nur urgs. In der Oxford Street kann man gut Geld ausgeben. Viele kleine Souvenirläden laden zum Kauf von Mitbringseln ein. Aber auch für Shoppingfreunde gibt es viel zu entdecken. Es gab Fußball Schals und Teddys, aber keine Enten, das wird wohl nix mit der Premier Leauge Tabelle Zuhause. Ich sicherte mir ein paar schöne Postkarten.
Von der Oxford Street führt die Regent Street zurück zum Piccadilly Circus. Auf dem Weg liegt der tollste Spielzeugladen der Welt – Hamleys. 5 Etagen Spiel, Spaß und Spannung. Und ganz oben wurden ich und Steve endlich fündig da saß sie: die Queen. Auch der Rest der Royal Family stand da und winkte. Ich wollte für meinen Bruder eigentlich ein paar Playmobil Bärenfell Soldaten mitbringen, aber 6 Pfund pro Stück, waren dann dich ein bisschen teuer. Die Verkäufer sind in ihrem Element und wollen vor allem den Kindern viele tolle Sachen zeigen, lasst euch nicht zu viel Kram aufschwatzen 😀
Anstatt die Regent Street weiter nach unten zu laufen, bog ich links ab, um zu der etwas versteckten M & Ms World zu kommen. Ich war schon von außen begeistert. Aber das Innere toppt alles. Eindeutig mein Highlight des Tages.
Die M&M’s World
Ich habe mich in diesen Laden verliebt. So bunt, so schokoladig, so toll. Eine Stunde lang hielt ich mich dort auf und habe dabei bestimmt 200 Bilder dort gemacht. Es gibt neben den klassischen M&M’s soooo viel zu sehen. Leider war es am Samstag Abend ziemlich voll und die Fotos von den Figuren schwierig. Von den Babys bis zu den Erwachsenen, für alle gab es das komplette M&M’s Outfit. Boxershorts, Bodys, Shirts in allen Farben. Tassen, Kuscheltiere, Figuren… ich hätte so vieles kaufen können. Aber das Geld 😀 Und wohin mit der Deko? Ein Besuch dort lohnt sich definitiv, auch für alle, die nur gucken wollen.
Das reichte nun aber wirklich. Am Trafalgar Square bei Nacht, lief ich hinunter zum Parlament und von dort ging es endlich wieder ins Hostel. Während der erste Akku lud, schrieb ich noch schnell die Postkarten. ?
Da hinten, ein paar Sonnenstrahlen
Da am Sonntag mein Bus zum Flughafen schon um kurz nach zwei fuhr, blieb leider nicht mehr viel Zeit. Es ging erneut zur Tower Bridge. Leider war der Himmel immer noch Wolken verhangen. Ich lief einmal komplett auf die andere Seite, um den besten Fotospot zu finden, doch erst als ich wieder am Tower war, ließen sich ein paar Sonnenstrahlen am Horizont erahnen. Am Tower herrschte geschäftiges Treiben, für einen Besuch hatte ich leider keine Zeit, viele Schülergruppen stehen allerdings schon Schlange.
Die Tower Bridge
Mein Gepäck hatte ich an der Victoria Station gelassen, ganze 6 Pfund wollten sie für 3 Stunden haben. Welch Wucher, aber 11 Pfund war mir zu teuer, da ich eh nicht mehr so lange da war. Deshalb musste ich mich beeilen. Ich fuhr noch einmal kurz zum M&M’s Store. Am Morgen hatte ich nochmal umgerechnet 50 Euro abgehoben und so konnte ich mir ein Shirt gönnen. Dazu durfte die kleine Guard Tasse, von der ich euch erzählt habe, mit nach Hause. Mehr Platz war in meinem Handgepäck eh nicht 😀 Ich überlegte eine Nudelpfanne zu essen. Doch 6 Pfund waren mir eindeutig zu viel. Wir sind hier mit unseren 3 Euro/Protion wohl sehr verwöhnt.
Parlament mit dem Big Ben
Nachdem ich mein Gepäck abgeholt hatte, machte ich mich auf die Suche nach einem Briefkasten. Es war zum verrückt werden. War ich zu doof, oder war da wirklich keiner? Irgendwann fand ich endlich so eine große rote Tonne und hoffte, dass die Karten wirklich Zuhause ankommen. Dadurch musste ich mich ziemlich beeilen, um zum Bus zu kommen.
Da ich mit Flugverspätungen ja nun so meine Erfahrungen habe, hab ich zwischen Ankunft am Flughafen und der fahrt meines Zuges noch etwa 2 1/2 Stunden Zeit gehabt. Es war kalt in dieser Nacht und am Bahnhof Südkreuz gab es nicht viele Möglichkeiten etwas zu tun und sich aufzuwärmen, nicht mal etwas zu Essen konnte man um die Uhrzeit noch bekommen. Also fuhr ich mit der Bahn zum Brandenburger Tor. Um halb eins kam dann endlich der Zug nach Hause. Bis zur nächsten Reise.
Das Brandenburger Tor (Berlin) bei Nacht
Was die verrückten Enten in London erlebt haben, seht ihr hier:
Das Hostel
Ich war diesmal im Astor Hyde Park Hostel. Das Hostel möchte Leute bis maximal 40 Jahre. Ein wenig diskriminierend. Ich fand die Lage super, in 5 Minuten ist man bei der U-Bahn, in 10 beim Supermarkt und zum Kensington Gardens sind es höchstens 2 Minuten. Museumsfreunde kommen hier auf ihre Kosten, das National History Museum ist in der Nähe. Die Zimmer waren echt schick und es gab zwei Bäder für drei Räume, das war ok. Das einzige was mich genervt hat, war die Sache mit der Steckdose. In der Nacht aufstehen um das Handy zu holen ist doof. Frühstück hätte wohl zur Verfügung gestanden, aber ich habe es nicht genutzt
Lage: ⭐⭐⭐⭐
Preis/Leistung: ⭐⭐⭐⭐
Sauberkeit: ⭐⭐⭐⭐
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